Bayer: Ein Kraftwerk für den Klimaschutz

 

Das neue Blockheizkraftwerk von Bayer ist nun offiziell in Betrieb. Es soll pro Jahr 4800Tonnen CO2-Ausstoß sparen.

Freude über das neue Kraftwerk: Said Mahiout, Leiter der Bayer-Ingenieurtechnik, im Forschungszentrum auf Aprath.
GroßbildUwe Schinkel

Freude über das neue Kraftwerk: Said Mahiout, Leiter der Bayer-Ingenieurtechnik, im Forschungszentrum auf Aprath.

 

Zwei Millionen Euro hat Bayer für dieses Projekt investiert - seit dem Nikolaustag ist es offiziell in Betrieb: das neue Blockheizkraftwerk des Unternehmens im Forschungszentrum Aprath. Die Einweihung nahmen Regierungspräsidentin Anne Lütkes (Grüne) und Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) vor. Künftig soll die Anlage nicht nur mittels Kraft-Wärme-Kopplung das Forschungszentrum von Bayer HealthCare mit Strom und Heizenergie versorgen - durch seine hohe Effizienz soll es den CO2-Ausstoß des Bayer-Zentrums um 4800 Tonnen pro Jahr reduzieren.

Neue Anlage als Vorteil für den Standort Wuppertal

 

Das Kraftwerk ist Teil eines Bayer-Klima-Programms zur umweltschonenden Produktion - dafür gab es auch Lob der Regierungspräsidentin, die zugleich das zügige Genehmigungsverfahren für die Anlage hervorhob. Oberbürgermeister Peter Jung wiederum wertete das Kraftwerk als Bekenntnis zum Standort und als wichtigen Beitrag für eine zukunftsfähige Stadt Wuppertal. Dem wollte Klaus Jelich, Standortleiter von Bayer HealthCare, nicht widersprechen - er lobte nicht nur die konstruktive Zusammenarbeit mit den Wuppertaler Stadtwerken, sondern bezeichnete das Kraftwerk als nicht zu unterschätzenden Standortvorteil für das Zentrum auf Aprath: "Den explodierenden Energiekosten haben wir etwas entgegenzusetzen."

Wirkungsgradverlust von nur drei Prozent - effizienter geht’s kaum

 

Das neue Blockheizkraftwerk ersetzt einen Kessel der bisherigen Heizanlage des Forschungszentrums. Drei weitere Heizkessel der Anlage wurden mit einer neuen, klimafreundlichen Brennertechnik ausgestattet und decken den zusätzlichen Wärme-Bedarf des Forschungszentrums in der Heizperiode, wie Bayer mitteilt. Das Blockheizkraftwerk selbst hat nach Bayer-Angaben wegen der neuen Kraft-Wärme-Kopplungstechnologie einen elektrischen Wirkungsgradverlust von drei Prozent - der Durchschnitt bei konventionellen Energieerzeugern liegt bei 66 Prozent. Burghard Heinze, Projektleiter bei Bayer, erläutert: "Die Wärme, die im Gasmotor entsteht, wird als Heizenergie genutzt und geht nicht verloren."

Das öffentliche Netz in Wuppertal kann davon allerdings nicht profitieren: Die gesamte vom Blockheizkraftwerk erzeugte Energie und der Strom werden im Forschungszentrum verbraucht.

 

Das neue, gut zwei Millionen Euro teure Blockheizkraftwerk im Forschungszentrum erzeugt nach Bayer-Angaben eine elektrische Leistung von 1950 Kilowatt und eine thermische Grundlast (also Heizenergie) von 2365 Kilowatt.

 

Viele Tipps für Hausbesitzer: Sanierungsmarkt ein Renner

Mehrere hundert Besucher informierten sich über Wärmedämmung, die Nutzung von Erdwärme oder die entsprechenden Förderprogramm.

Der Sanierungsmarkt in der Bergischen VHS war ein voller Erfolg.
GroßbildUwe Schinkel

Der Sanierungsmarkt in der Bergischen VHS war ein voller Erfolg.

 

Wuppertal. Stadtentwicklungsdezernent Frank Meyer war die Freude darüber anzumerken, dass die sechsten Auflage des Sanierungsmarkts, ausgerichtet von der Energieberatung der Verbraucherzentrale und der Stadt Wuppertal, ein derart großes Interesse geweckt hatte. In der Bergischen VHS an der Bachstraße tummelten sich viele Interessenten vor den Ausstellungstischen mit Infomaterial zu beispielhaft sanierten Häusern und diskutierten an den Tischen im Café Leo mit Fachreferenten über Themen wie Blockheizkraftwerke, Solarenergie, Fenstersanierung und Dachdämmung.

Große Resonanz erfuhren auch die informativen Vorträge von Energieberater Stefan Bürk, der Förderprogramme zu den Themen Altbausanierung, Dämmung und Wärmebrücken vorstellte. Rolf Kinder (Stadt Wuppertal) informierte über das Thema Solarkataster.

Heizkosten-Ersparnis von bis zu siebzig Prozent möglich

Bei der Sanierung zweier Mehrfamilienhäuser an der Werther Brücke mit einer Gesamtwohnfläche von 1400 Quadratmetern ergaben jüngste Berechnungen eine Heizkosten-Ersparnis von bis zu 70 Prozent, erklärte Energieberater Arif Izgi stolz. Bauleiter Kurt Glaser, der die eineinhalb Jahre andauernde Maßnahme vor vier Wochen mit der Kellerdeckendämmung erfolgreich abgeschlossen hat, stellte heraus: „Neben der Schallschutzverbesserung durch 3-fach isolierte Fenster führte eine 14 Zentimeter starke Fassadendämmung sowie 12 Zentimeter Aufdachsparrendämmung zu einer erheblichen Unterschreitung aktueller Neubauanforderungen.“ Die Ersparnis führe zu einer Steigerung der Attraktivität, so Glaser weiter.

Im Zoo-Viertel wird die Erdwärme genutzt

Familie Mertens möchte ihr Haus am Dönberg energetisch sanieren, stößt aber immer wieder auf Probleme mit Handwerkern, die sich mit innovativen Techniken noch schwer tun. Durchweg positive Erfahrungen machte Christian Warsch, der sein denkmalgeschütztes Haus im Zooviertel fachmännisch sanieren ließ.

Das 300 Quadratmeter große Schmuckstück wurde 1928 von seinem Großvater gebaut, gehört zum Wuppertaler Denkmalpfad und besitzt heute eine Wärmepumpe. „Um die Erdwärme zu nutzen, mussten wir 170 Meter bohren. Das ist in Wuppertal spannend, da man nie weiß, wie der Boden ist“, sagt Warsch.

 

Der nächste Stammtisch Energie findet am 2. März um 19 Uhr in der VHS Auer-Schulstr. 20 statt.
www.vz-nrw.de/wupperstamm

 

Die Sanitärinstallation durch die Firma Presser ermöglicht nun den Einsatz der Wärmepumpe, wie Mitarbeiter Jörg Wagner berichtet. Zimmerermeister Berthold Platner, der mittels Einblasdämmung die vorhandenen Hohlräume mit Dämmstoff aufgefüllt hat, hält diese Dämm-Methode für das schnellste und effizienteste Verfahren: „Ein- bis Zweifamilienhäuser kann man in ein bis zwei Tagen dämmen. Bereits zwei Tage später kann die Vorlauftemperatur zurückgefahren werden. Man spart nicht nur, sondern fühlt sich auch wohl dabei.“

Und auch Christian Warsch profitiert finanziell davon, da die Förderung indirekt über die Abschreibung beim Denkmal-schutz komme. Ab März läuft die KfW- Einzelmaßnahmenförderung an, die vielen Besuchern die Entscheidung, ihren Altbau energetisch sanieren zu lassen, ein wenig erleichtern könnte.

 

Preisgekrönte Studentenbuden: Richtfest für die Neubauten

Der Bau der neuen Unterkünfte des Hochschulsozialwerksgehen voran: 6,65 Millionen Euro werden investiert.

Richtfest Studentenwohnheim Max-Horkheimer-Straße von links: Fritz Berger (Geschäftsführer Hochschulsozialwerk), Christian Schlüter und Anna Klos (Architekten) mit Herbert Niermann (Polier)
GroßbildMathias Kehren

Richtfest Studentenwohnheim Max-Horkheimer-Straße von links: Fritz Berger (Geschäftsführer Hochschulsozialwerk), Christian Schlüter und Anna Klos (Architekten) mit Herbert Niermann (Polier)

 

Südstadt. „Wir haben seit 1987 etwa 40 Millionen Euro verbuddelt – aber auch schon fünf Preise für unsere Wohnheime erhalten“, berichtete Fritz Berger, der als Bauherr verantwortliche Geschäftsführer des Hochschulsozialwerkes Wup-pertal, beim gestrigen Richtfest für den im Bau befindlichen Studentenwohnheim-Komplex an der Max-Horkheimer-Straße 18 und Ostersiepen 9 und 11.

Versorgung durch ein mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk

Die Konstruktion aus Stahlbetonwerk und vorgefertigter Holztafelbauweise wurde städtebaulich gut ins Umfeld integriert und ermöglicht eine kosteneffiziente Bauweise.

Die Neubauten, die für einen späteren „normalen“ Wohnungsmarkt konzipiert seien, beliefen sich auf rund 6,65 Millionen Euro, so Berger zur WZ.

Geplant sei ein mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk, das auch die benachbarten Wohnheime mitversorgen soll.

84 neue studentische Wohnplätze in drei Gebäuden

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie lobte im Wettbewerb „Architektur mit Energie 2011“ den Preis für energieoptimiertes Bauen mit hoher Architekturqualität bereits im vergangenen Monat für die drei Baukörper aus, deren Baubeginn am 14. Februar war.

 

„Aus Mangel an Grundstücken und finanzieller Mittel wird das voraussichtlich die letzte Baumaßnahme dieser Art sein“, sagte Fritz Berger, Geschäftsführer des Hochschulsozialwerks Wuppertal, beim Richtfest.

 

„Es entstehen 84 studentische Wohnplätze, verteilt auf drei Gebäude, und fast jeder bekommt – ganz wichtig – sein eigenes Bad“, erläutert Anna Klos, bauleitende Architektin vom Architektur-Contor Müller Schlüter.

„Dabei entfallen auf die Sechser-WG-Appartements 177 Quadratmeter, 23 für die Einzel- und etwa 50 für die Doppel-Appartements, die später bei Bedarf auch als Drei-Zimmer-Sozialbauwohnungen genutzt werden können“, ergänzt Architekt Christian Schlüter.

Gut gerüstet zum Wintersemester 2012/2013

Zum Wintersemester 2012/2013, wenn aufgrund des um 30 Prozent erhöhten Abiturjahrgangs und der Bundeswehr- und Zivildienst-Verschonten auch in Wuppertal mit einer regelrechten Studentenschwemme zu rechnen ist, ist die Uni gut gerüstet. „Das Hochschulsozialwerk hat eine kluge und mutige Entscheidung getroffen, die genau zum richtigen Zeitpunkt kommt“, kommentierte Uni-Kanzler Dr. Roland Kischkel die Entscheidung gegenüber der WZ. Das mache die Studienqualität in Wuppertal auf besondere Weise deutlich, so Kischkel weiter.

Berger: „Hoher energetischer Standard und topmodern“

HSW-Geschäftsführer Fritz Berger, der 1994 auch maßgeblich am Bau der ersten Studentenwohnheime Deutschlands mit Blockheizkraft in der Albert-Einstein-Straße beteiligt war, ist stolz auf die Wuppertaler Studentenwohnheime: „Die Passivhäuser stellen einen sehr hohen energetischen Standard dar und sind in einem topmodernen Zustand“, so Berger gegenüber der WZ.

Nachdem Polier Herbert Niermann von der Rohbaufirma Läer und Rahenbrock den Richtkranz von einem Baukran nach oben ziehen ließ, wurde der Bau in alter Tradition ganz zünftig mit einem Doppelkorn begossen und beim anschließenden Grillen gefachsimpelt.

 

Schwebebahn: Im Mai ist der neue Bahnhof fertig

Am Landgericht wurde am Wochenende das schwere Gerät abgebaut. Am Montagmorgen gehen die Züge wieder an den Start.

Sie ist immer deutlicher zu erkennen: die Station Landgericht. Am Wochenende wurde dort schweres Baugerät entfernt.
GroßbildUwe Schinkel, Bild 1 von 2

Sie ist immer deutlicher zu erkennen: die Station Landgericht. Am Wochenende wurde dort schweres Baugerät entfernt.

 

Wuppertal. 62 Tonnen wiegt er, der imposante Krankopf vom Typ CTT 331 – und er gehört zum nicht minder imposanten Turmdrehkran an der Schwebebahnstation Landgericht. Er wurde am Wochenende nach getaner Arbeit und unter großem Aufwand wieder abgebaut. Zum Betriebsbeginn am Montagmorgen gehen die Züge der Schwebebahn wieder an den Start.

14 Sattelschlepper und „gelbe Monster“ im Einsatz

Auf 36 Meter Höhe brachte es der Turmdrehkran am Landgericht. Seine Elemente wurden am Samstag nach der Demontage mit 14 Sattelschleppern und Lkw abtransportiert. Arnd Huhmann, Richtmeister und Koordinator der Firma Arcomet, konnte bei diesem Einsatz auch auf einen 400-Tonnen-Autokran zurückgreifen – etliche Wuppertaler sahen dabei zu.

Das „gelbe Monster“ faszinierte dann auch den technikbegeisterten Hobbyfotografen Holger Grünen: „Als Wuppertaler muss man solche Aktionen festhalten. Ob die Seitenwände und die Aufgänge bis Mai fertiggestellt sind, wird man sehen.“ Die Behelfsbrücke am Hartmannufer wurde Freitagnacht demontiert. Im Zuge der Bauarbeiten blieb der Hofkamp zwischen der Haspeler Straße und der Straße Am Wunderbau bis Sonntag gesperrt.

Geschäfte bekommen Umbau am Landgericht zu spüren

Roger Heise, Inhaber des Fahrradgeschäfts Radfinesse in der Haspeler Straße, spürt, dass die Station umgebaut wird: „Seit Beginn der Arbeiten gibt es weniger Fußgänger, und die Einschränkung für die Radfahrer wurde ebenfalls nicht bedacht.“

Auch Manfred Bröcker, Vorsitzender des Fördervereins Adlerbrücke, hat sich, mit einer Kamera bewaffnet, über den Stand der Arbeiten informiert: „Gut, dass die Station nach historischem Vorbild aufgebaut wird und nicht, wie an der Kluse, so ein futuristischer Bau entsteht.“

Wegen Bauarbeiten an der Signalanlage konnte die Schwebebahn am Samstag und Sonntag nicht fahren. Die WSW setzten an diesen Tagen wieder Ersatzbusse ein. Unterdessen brachten die Signalexperten der Schwebebahn das System wieder in den Originalzustand. Damit ist die Station Landgericht – mit neuer Technikbox an der Unterseite – im Netz wieder erfasst. Im Mai soll sie fertig sein. Sie ist die erste ihrer Art, die nach historischem Vorbild „formidentisch“ neu aufgebaut wurde. Kosten: gut neun Millionen Euro.

 

Haus-Ausstellung: Viele Händler gehen ungern

Beim Tag des Fertigbaus sprach die WZ mit Ausstellern am Eichenhofer Weg. Dort erntet der Wegzug viel Kritik.

Dunkle Wolken über der Ausstellung Eigenheim und Garten am Eichenhofer Weg: Sie muss zum 31. Dezember 2013 ihr Areal für den geplanten Ikea-Homepark räumen.
GroßbildGerhard Bartsch

Dunkle Wolken über der Ausstellung Eigenheim und Garten am Eichenhofer Weg: Sie muss zum 31. Dezember 2013 ihr Areal für den geplanten Ikea-Homepark räumen.

 

Nächstebreck. Seit 38 Jahren präsentieren Firmen auf dem Gelände der Fertighausausstellung am Eichenhofer Weg ihre individuell gestalteten Musterhäuser – insbesondere an ihrem Tag der offenen Tür. Der fand in diesem Jahr zum vorletzten Mal in Wuppertal statt – denn der zwischen der Stadt und der Ausstellung geschlossene Pachtvertrag läuft zum 31. Dezember 2013 aus. Dann müssen die Fertighäuser dem geplanten Ikea-Homepark weichen. Grund genug, sich unter den Ausstellern nach ihrer Stimmung umzuhören.

Immer noch gefragt: 1200 Besucher beim Tag der offenen Tür

Die war am Tag der offenen Tür eher gemischt – trotz der guten Resonanz mit etwa 1200 Besuchern in den 50 Musterhäusern am Eichenhofer Weg. Einer der 38 Unternehmen am Standort ist Schwörer-Haus – die Firma zeigt ein ungewöhnlich gestaltetes Haus mit einem asymmetrischen Dach und setzt auch Niedrigenergiehäuser sowie Hauserweiterungs-Elemente. Dass er all das demnächst nicht mehr in Oberbarmen zeigen kann, freut Schwörer-Mitarbeiter Oliver Ems nicht: „Wuppertal war und ist immer noch eine gute Anlaufstelle – wir bedauern das“, sagt Ems zum auslaufenden Vertrag.

Aussteller fragen: Etabliert sich der neue Standort Dortmund?

Ähnlich sieht das Horst Alberts vom Aussteller Pro-Haus. „Wir haben uns hier wohlgefühlt.“ Allerdings sieht er auch die Vorteile des geplanten neuen Ausstellungs-Standorts: „Dortmund ist eine Top-Metropole und ein Anziehungspunkt im Ruhrgebiet“, so Alberts.

Dass der Ortswechsel dorthin reibungslos laufen wird, sieht Thomas Obendorfer von der Firma Hanse-Haus nicht: „Eine derart große Ausstellung für die Region kaputt zu machen, ist nicht nachvollziehbar“, sagt er voller Bitterkeit. „Jeder kennt diese Ausstellung – und die Menschen gehen dahin, wo alles an einem Standort zu besichtigen ist. Es dauert Jahre, bis sich woanders so etwas etabliert.“

Dann wird Oberbarmen auch Kunden wie die Familie Kellert aus Gummersbach nicht mehr anziehen. Die will in Kürze ein Haus bauen und lässt sich nun inspirieren: „Wir kommen hierher, weil es die größte Fertighausaustellung in NRW ist und hier wirklich viel geboten wird.“ Für dieses Anliegen müssten sie ab 2014 etwa 70 Kilometer weiter fahren als jetzt. Ins Ruhrgebiet.

 

Die Ausstellung Eigenheim und Garten wird nach dem Auslaufen des Pachtvertrags mit der Stadt – er endet am 31.12.2013 – nach Dortmund ausweichen und dort wohl in der Nähe Flughafens ein etwa 17 500 Quadratmeter großes Gelände beziehen. Mehr Infos zur Ausstellung gibt es im Internet auf der Seite:
www.musterhaus-online.de

 

Bayer: 30 200 Euro für das Ehrenamt

 

Stiftung von Bayer unterstützt elf Projekte in Wuppertal.

Thimo V. Schmitt Lord (Bayer-Stiftungen, hinten li.), Klaus-Jürgen Reese (Vertreter der Stadt, hinten, 3. v. li.) und Bayer-Standortleiter Klaus Jelich (hinten, 2. v. re.) freuten sich mit den geförderten Ehrenamtlern.
GroßbildUwe Schinkel

Thimo V. Schmitt Lord (Bayer-Stiftungen, hinten li.), Klaus-Jürgen Reese (Vertreter der Stadt, hinten, 3. v. li.) und Bayer-Standortleiter Klaus Jelich (hinten, 2. v. re.) freuten sich mit den geförderten Ehrenamtlern.

 

Wuppertal. Rund 30 200 Euro stiftet die Bayer Cares Foundation in diesem Jahr für ehrenamtliche Bildungs- und Sozialprojekte in Wuppertal. „Wir suchen die Sozialerfinder, die sich sozialer Themen in ihrer Nachbarschaft annehmen und vergeben Fördermittel, damit die Ehrenamtler ihre Ideen umsetzen können“, sagte Thimo V. Schmitt Lord, Vorstand der Bayer-Stiftungen, zur WZ. Die Bandbreite der Projekte sei riesig und Wuppertal häufig ganz vorn dabei, so Schmitt Lord weiter.

Ein Ton-Ofen für die Schule oder neue Labor-Materialien

Vor der Urkunden-Übergabe an die elf Initiatoren, darunter auch Bayer-Mitarbeiter, wurden die honorierten Projekte im Einzelnen vorgestellt. So konnte beispielsweise Michael Römer von der Initiative für krebskranke Kinder von der Spende eine neue Vereinsküche anschaffen und ein Erlebniswochenende organisieren. Eike Gardlo, Biologielaborantin im Unternehmen, musiziert im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit beim Wuppertaler Hospizdienst, um den unheilbar Kranken etwas Trost, Freude oder Ablenkung zu vermitteln. Durch die Spende erhielt der Verein neue Saiteninstrumente.

Geld für einen neuen Ton-Ofen erhielt die Astrid-Lindgren-Schule in Vohwinkel, für die Birgit Langeals Schulpflegschaftsvorsitzende einmal in der Woche einen Töpferkurs für lernbehinderte und verhaltensauffällige Schüler anbietet. „Mir hat gefallen, dass man etwas geschaffen hat, was man sehen und anfassen kann“, meinte etwa Schülerin Jessica (15). Die von Petra Amelung organisierte Experimentier-AG an der Gesamtschule Vohwinkel erhielt für das Engagement der Bayer-Biologielaborantin neue Versuchs- und Experimentiermaterialien.

Förderung pro Projekt war auf 5000 Euro begrenzt

Neben den weiteren Preisträgern wurde auch das Projekt von Werner Kleine, Schulpflegschaftsvorsitzender der Schule am Nordpark, ausgezeichnet. Beim selbstständigen Wohnen für Jugendliche mit geistiger Behinderung werden die Schüler in einer von der Stadt zur Verfügung gestellten Wohnung, die durch die auf 5000 Euro maximal begrenzte Bayer-Spende komplett neu eingerichtet werden konnte, auf die Arbeitswelt und das Wohnen vorbereitet. Kenny (17) und Christina (16), zwei der Schüler, sind begeistert: „Es herrscht viel mehr Harmonie und ist echt cool.“

 

Seit 2007 wurden von der Bayer Cares Foundation insgesamt 147 Ehrenamtsprojekte mit rund 449 000 Euro gefördert. Mehr Infos im Netz auf:

www.bayer-stiftungen.de

 

Kochprüfung: Volle Konzentration von der Forelle bis zum Sorbet

 

In der Stadthalle legten zehn Prüflinge ihr Gesellenstück ab. Sechs Stunden lang war Präzision und gute Planung gefragt.

Jung-Koch Paul Heuser von der Culinaria zeigt bei der Prüfung vollen Einsatz.
GroßbildSilke Kammann

Jung-Koch Paul Heuser von der Culinaria zeigt bei der Prüfung vollen Einsatz.

 

Wuppertal. Darf es eine Variation von der bergischen Regenbogenforelle und als Hauptgericht Roulade vom Kalb mit Estragonjus sein? Die zehn eigens für die Abschlussprüfung eingerichteten Kochplätze der Culinaria in der Historischen Stadthalle Wuppertal förderten auch am zweiten Tag der IHK-Prüfungen für Köche und Restaurantfachleute Höchstleistungen der Prüflinge in puncto Ideenvielfalt und Kochkunst auf gehobenem Niveau zutage.

„Alles andere als eine Eins wäre enttäuschend.“

Ralf Holzapfel von der Culinaria setzt seine Schützlinge unter Druck.

Christian Liszka und Paul Heuser hatten dabei ein Heimspiel, denn ihre dreijährige Ausbildung zum Koch haben sie bei der Culinaria Catering GmbH absolviert. „Alles andere als eine Eins wäre enttäuschend“, schraubte Culinaria-Küchenchef Ralf Holzapfel die Erwartungen sehr hoch. „Die beiden werden im August gemeinsam bei der „Sansibar“ auf Sylt als commis de cuisine tätig sein – da gehen am Tag 3000 Portionen raus“, weiß Holzapfel um die Qualitäten seiner beiden Schützlinge.

Während der Prüfung, die sechs Stunden dauert, müssen die Koch-Prüflinge etwa ein 15-minütiges gastorientiertes Gespräch führen: „Der Prüfling ist Gastgeber und muss erklären, welche Zutaten die Gerichte enthalten und auf Besonderheiten wie Diabetiker und Vegetarier eingehen“, verrät Mechthild Rosen, eine der Prüferinnen. Arbeitsplatzvorbereitung, Produktion, Kostenanalyse und natürlich die Zubereitung seien weitere prüfungsrelevante Kriterien, erklärte Mechthild Rosen.

„Der Servicebereich beginnt mit dem fachgerechten Auflegen des Tischtuches.“

Elke Kalinesch, Ausbildungsberaterin bei der IHK, hat einen Blick für wichtige Kleinigkeiten.

Die Prüflinge stehen unter ständiger intensiver Beobachtung. „Wir bewerten neben der korrekten Mülltrennung nach organischem und anorganischem Abfall das Zeit-Mengenverhältnis, das Anrichten auf dem Teller, Motorik und Geschicklichkeit, Geschmack und den persönlichen Gesamteindruck“, sagt Prüfer Carsten Heemann. Die zu prüfenden Restaurantfachleute haben als „perfekte Gastgeber“ die Organisation und Durchführung eines Seminars als verkaufsfördernde Maßnahme zu präsentieren. „Der Servicebereich beginnt mit dem fachgerechten Auflegen eines Tischtuches“, so Elke Kalinesch, die als Ausbildungsberaterin bei der IHK die ausbildenden Betriebe betreut.

„Personalplanung, Tranchieren eines Steaks, Zusammenstellung der passenden Getränke sind nur einige Komponenten, die sitzen müssen“, erklärt Kalinesch. „Die Zeit sitzt uns im Nacken, aber wir haben einen Arbeitsauftrag, der umgesetzt werden muss“, sagte Prüfling Christin Meithofprofessionell.

 

Die ganze Woche über müssen sich angehende Köche und Restaurantfachleute bei praktischen Prüfungen in verschiedenen Einrichtungen im Tal beweisen.

 

Neben den geschmackvoll arrangierten Tischeindeckungen der Examinanten waren die geladenen Gäste, etwa Vertreter vom Ausbildungsbereich im Restaurant „Rossini“ auch von den raffinierten Dessert-Kompositionen wie etwa dem „mille feuille vom Rharbarbertopfen-Mousse mit Erdbeersorbet und Vanillezabaione angetan.

„Wir hatten einen netten Service und Glück mit dem Koch – alles stimmte“, sagte die Wuppertaler Prüferin Stefanie Filser. Wie alle geladenen Gäste waren auch Rolf Bauer und Holger Klant vom Ambiente und von den angerichteten Menüs begeistert. Fazit: Sechs Stunden Dauereinsatz am Herd wurden am Ende doch belohnt.