Von Peter Ryzek
Rund 800 Besucher freuen sich beim Oldtimer-Treffen über historische Autos, Traktoren und Motorräder.
Schwärmen und Fachsimpeln standen beim Oldtimer-Treffen auf dem Programm. Fotos (2): Uwe Schinkel
Kohlfurth. Amüsante Geschichten und Anekdoten ranken sich rund um die historischen Schätze des vergangenen Jahrhunderts. Ob riesige Straßenkreuzer wie Chevrolets oder Buicks oder Nobelkarossen á la Rolls Royce und Jaguar – beim traditionellen Oldtimer-Treff, veranstaltet von der Bergischen Schützengilde Kohlfurth, kamen die Liebhaber historischer Fahrzeuge voll auf ihre Kosten.
Vereinsvorsitzender Walter Herrmann freute sich über die Resonanz: „Bestimmt 800 Besucher sind hier und jedes Jahr kommen mehr Menschen und haben Spaß an den tollen Gefährten“. Denn neben den Automobilen gab es auch seltene Motorräder und Traktoren zu bestaunen.
Als Schrotthaufen gekauft, selbst wieder zusammengebaut
Volker Pott von den Treckerfreunden Remscheid präsentierte seinen alpenblauen Eicher, Typ Tiger, aus dem Jahr 1960: „Als Schrotthaufen habe ich ihn gekauft. Statt knapp 20 Stundenkilometer bringt er jetzt stolze 33 – dank längerer Getriebeübersetzung“. Sein Kollege Manfred Dörpfeld zeigte mit 850 Kilogramm einen der leichtesten Trecker – einen Hanomag, Baujahr 1955 mit Rechtssteuerung: „Der wird auch Acker-Moped genannt“. Ein Lanz Aulendorf (Model Hela D 117) aus dem Jahr 1959 zog ebenso die Blicke der Besucher auf sich.
Wartburg und DKW-Coupe lassen Herzen höher schlagen
Alfred Feck aus Solingen kommt seit 2006 zum Treffen: „Der große Horch ist zum ersten Mal dabei“, erzählte er fachmännisch. Ein paar Meter weiter, hinter den Unimog-Modellen, begutachtete Gerd Bernards aus Solingen den orangefarbenen NSU TT: „Ich habe die ganze Palette bis zum 1200er gefahren“. Ehefrau Margrit ergänzte: „Der Wankel-Spider war der Beste.“ Eine 3-Zylinder-Wartburg-Limousine (Typ 311) und ein 1000er DKW-Coupé ließen die Herzen der Fans höherschlagen, genauso wie ein MG Midget von 1946.
Motorrad-Fans wurden von einer schwarzen 600er Tornax mit Kulissen-3-Gang-Schaltung (Baujahr 1929) magisch angezogen. „Unsere 500er DKW von 1936 hatte damals schon einen elektrischen Starter. Mit der konnte man durch den Acker pflügen“, sagte Elmar Schürmann aus Langerfeld.
Gleich daneben leuchtete eine Zündapp KS 50: „Mit 17 habe ich das gleiche Modell gefahren. Die hier habe ich komplett restauriert“, erzählte Wolfgang Wagner vom Kreidler-Club Solingen. Weitere sehenswerte Zweiräder der Marken Puch, Jawa, Schwalbe und BMW sorgten für viel Aufmerksamkeit. Silvia Freund aus Cronenberg: „Den Treff sollte man mehrmals im Jahr veranstalten, damit es nicht zu eng wird.“